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Burgenländisches Medizinstipendium: 30 Anträge für kommendes Studienjahr eingelangt

23.08.2024

Doskozil: „Setzen alle Hebel in Bewegung, um Ärztebedarf für Bevölkerung zu decken!“

Doskozil: „Setzen alle Hebel in Bewegung, um Ärztebedarf für Bevölkerung zu decken!“

An potenziellen neuen Ärzten mangelt es Österreich nicht – der Andrang auf die verfügbaren Studienplätze übersteigt das Angebot um ein Vielfaches. Dennoch schwelt seit Jahren ein drohender Ärztemangel im öffentlichen Gesundheitssystem Österreichs. „Der Bund müsste endlich dafür sorgen, dass die auf Kosten der öffentlichen Hand in Österreich ausgebildeten Jung-Medizinerinnen und -Mediziner auch für eine gewisse Zeit im öffentlichen Gesundheitssystem praktizieren müssen. Stattdessen wandert ein wesentlicher Teil der mit Steuermitteln ausgebildeten Ärzte ins Ausland oder in den privaten Sektor ab. Solange die Bundesregierung sich da vor den richtigen Antworten scheut, müssen die Länder kompensieren“, so Landeshauptmann Hans Peter Doskozil, der unter anderem mit einem Stipendienmodell für die Sicherstellung des ärztlichen Personals kämpft.

Landeshauptmann Hans Peter Doskozils wirksamer Weg für eine langfristige Absicherung des Ärztebedarfs im öffentlichen Gesundheitswesen ist breit gepflastert: Seit Jahren unterstützt das Land Burgenland angehende Mediziner finanziell bei ihrer Ausbildung, wenn sie sich dazu verpflichten, das klinisch-praktische Jahr und die Facharzt- oder allgemeinmedizinische Ausbildung im Burgenland zu absolvieren und danach mindestens fünf Jahre im niedergelassenen Bereich mit Kassenvertrag bzw. in einem burgenländischem Krankenhaus im Burgenland zu praktizieren. Nach einer Weiterentwicklung des Stipendienmodells samt Ausweitung auf heimische Studierende an allen staatlich anerkannten europäischen Universitäten haben für das kommende Studienjahr 2024/25 30 weitere Personen ein Stipendium beantragt. Der Clou: Auch „Quereinsteiger“, die in ihrem Studium schon fortgeschritten sind, haben die Möglichkeit, die mit monatlich 1.000 Euro dotierte Förderung zu beziehen. Sie können der burgenländischen Bevölkerung schon zeitnah versorgend zur Seite stehen. Unter den Antragstellern befinden sich Studierende im zweiten bis achten Semester. Die Anträge werden aktuell vom Land Burgenland geprüft.

„Wir setzen alle Hebel in Bewegung, um eine hochwertige, wohnortnahe Gesundheitsversorgung für die Bevölkerung zu gewährleisten – sowohl im niedergelassenen Bereich als auch in unseren Kliniken. Daher ist es auch nötig, dem durch langjährige Fehlentwicklungen auf Bundesebene verursachten ‚Ärztemangel‘ mit allen Möglichkeiten des Landes gegenzusteuern. Unser Stipendien-Angebot soll zeitnah Abhilfe schaffen. Die Etablierung einer eigenständigen Medizin-Ausbildung im Burgenland ist eine längerfristige Perspektive, die wir aktuell auf eine solide Planungsbasis stellen“, erklärt Doskozil.

Die Aussichten im Burgenland sind gut: Durch Spitalsneu- und -umbauten, Investitionen in Spitzenmedizin sowie die Ausweitungen und Spezialisierungen medizinischer Leistungsangebote, Bemühungen zur Verbesserung von Vereinbarkeit von Beruf und Familie durch das Projekt Betriebskindergarten, Ordinationsförderungen und ein Ärztegehaltspaket wurde eine Trendumkehr geschafft – das Burgenland ist auf dem Arbeitsmarkt der Mediziner gefragt.