

Die Ursachen für die Pensionslücke liegen zum Großteil an der hohen Teilzeitquote von Frauen, niedrigen Gehältern in den typischen „Frauenberufen“ und in der noch immer ungleichen Verteilung unbezahlter Care-Arbeit. Astrid Eisenkopf nennt auch konkrete Vorschläge, wie die Pensionsschere bestmöglich geschlossen werden kann:
„Es ist keine Frage, dass wir den Weg weiter konsequent gehen müssen, um die Pensionsschere endlich zu schließen. Gute Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist unerlässlich, im Burgenland sind wir mit dem Ganzjahres-Gratiskindergarten auf einem guten Weg, echte Lohngerechtigkeit und Lohntransparenz, hier ist die EU-Lohntransparenzrichtlinie ein Meilenstein auf europäischer Ebene, diese soll rasch umgesetzt werden. Auch eine bessere Anrechnung von Kindererziehungs- und Pflegezeiten bei der Pensionsberechnung hilft.“
Der PVÖ Burgenland nimmt diesen Tag ebenfalls zum Anlass, um auf die strukturelle Schieflage hinzuweisen. Helmut Bieler, Landespräsident des PVÖ Burgenland, ist überzeugt, dass ein Pensionsanspruch Einkommen und Kontinuität braucht: „Wer jung wenig verdient, Teilzeit arbeitet oder wegen Kindererziehung und Pflege pausiert, hat im Alter massive Einbußen. Im Burgenland hilft den Frauen im Bereich der Pflege hier sicher das Anstellungsmodell der pflegenden Angehörigen. Aber jede Frau muss sich bewusst machen, dass eine Lücke im Erwerbsleben später zur Lücke auf dem Pensionskonto wird.“ Klar ist für den PVÖ auch, dass die Verantwortung nicht allein auf den Einzelnen abgeschoben werden kann, sondern es ein Pensionssystem braucht, dass Frauenbiografien abbildet und auch die Wirtschaft sei gefordert, denn Frauen brauchen Jobs, von denen sie leben können. „Wir Pensionistinnen haben unser ganzes Leben hart gearbeitet – im Job, für die Kinder und oft auch noch für pflegebedürftige Angehörige. Wir verdienen eine gerechte Pension“, weiß auch Silvia Strommer, Pensionisten-Obfrau in St. Margarethen.
Die Zeitverwendungsstudie 2021/22 der Statistik Austria zeigt: Frauen arbeiten insgesamt mehr als Männer – aber einen Großteil davon unbezahlt. Noch immer übernehmen Frauen die Kinderbetreuung und erledigen den Großteil der unbezahlten Hausarbeit. Lange Teilzeitphasen führen zu deutlich niedrigeren Pensionsansprüchen, durch geringere Gehaltseinstufungen rutschen Frauen leichter in Altersarmut und Abhängigkeiten. Sowohl die SPÖ Frauen Burgenland als auch der PVÖ Burgenland appellieren abschließend an die Burgenländerinnen, sich rechtzeitig mit ihren Finanzen zu beschäftigen und rufen zu mehr Partnerschaftlichkeit von Anfang an auf, beispielsweise durch eine faire Aufteilung der Elternkarenz.