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Projekt „ArcheON“: Archäologisches Erbe der Grenzregion Österreich-Ungarn


Eisenstadt , 25.09.2020
Archäologischer Fundort soll durch grenzüberschreitende Kooperation touristisch sowie pädagogisch sichtbar und wahrnehmbar gemacht werden 
 
Das im Programm eines Interreg Projekts durch die Förderung des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung umgesetzte Projekt „ArcheON“ stellt die gemeinsame Entwicklung und touristische Inwertsetzung eines historischen und archäologischen Angebots in der Grenzregion Österreich-Ungarn in den Fokus. Durch diese grenzüberschreitende Kooperation der musealen und touristischen Partner soll das gemeinsame, historische und archäologische Erbe sichtbar und wahrnehmbar gemacht werden. An sechs der bedeutendsten Fundstellen im Untersuchungsgebiet werden im Rahmen des Projekts archäologische Ausgrabungen durchgeführt - so auch in Burg in der Gemeinde Hannersdorf, das für seine befestigte Höhensiedlung bekannt ist. „Damit wollen wir das bestehende Tourismusangebot der beiden Regionen ergänzen, den Bekanntheitsgrad erhöhen und die Besucher- und Nächtigungszahlen stärker entwickeln“, so Landeshauptmann Hans Peter Doskozil, der sich am 25. September 2020 persönlich ein Bild von den dort seit Anfang September dieses Jahres laufenden Arbeiten machte. 
 
Um Informationen über die Besiedlungsgeschichte von Burg zu erlangen wurde im ersten Grabungsabschnitt vom ausführenden Unternehmen in Kooperation mit dem Landesmuseum Burgenland, dem Tourismusverband Region Oberwart und der Gemeinde Hannersdorf im Bereich südlich des Friedhofes eine Fläche von 120 m² archäologisch untersucht. Hierbei gelang es, einen neolithischen Siedlungsbefund freizulegen, der die bis dato älteste Siedlungsaktivität in diesem Areal belegt. Zudem konnten neben neuzeitlichen und mittelalterlichen Befunden auch Hinweise auf die Verarbeitung von Buntmetall dokumentiert werden. In weiterer Folge wird nun der bis in das 15. Jahrhundert hinein intensiv genutzte Hausberg von Burg erstmals archäologisch untersucht, um nähere Aussagen zu dessen Entstehung, Nutzung und Bebauung treffen zu können. 
 
Integraler Bestandteil des Projekts „ArcheON“ ist die Vermittlungs- und Öffentlichkeitsarbeit, sodass noch bis Ende Oktober 2020, jeweils am Freitag und Samstag von 9.00 bis 12.00 Uhr - Führungen um 10.00 Uhr, die Ausgrabung sowie ein eigens eingerichteter Info-Raum in der alten Volksschule für BesucherInnen offenstehen. Besonderes Augenmerk liegt zudem auf den Schulen der näheren Umgebung, für die spezielle Führungen angeboten werden, bei denen die Kinder einen Einblick in die Arbeitswelt der ArchäologInnen erhalten. Die vielversprechenden Ergebnisse des Fundplatzes Burg sollen Grundstein für weitere archäologische Forschungen in der Region sein. So ist beispielsweise angedacht, 2021 einen Grabhügel des Gräberfeldes von Schandorf, dem größten Hügelgräberfeld Europas, wissenschaftlich zu untersuchen. 

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