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Internationaler Weltfrauentag: Frauen verdienen mehr!


Eisenstadt, 07.03.2024
Unter dem Motto „Frauen verdienen mehr“ weisen die SPÖ-Frauen auf den internationalen Frauentag hin. „Es ist höchste Zeit für ‚Halbe Halbe. Die Lohnunterschiede sind in Österreich so hoch wie in kaum einem anderen Land in der europäischen Union und Frauen leisten beinahe um die Hälfte mehr Care-Arbeit als Männer. „Wir wollen nicht länger warten. Ìm Burgenland leistet die Sozialdemokratie wichtige Arbeit, vor allem für die Frauen. Für die Gleichstellung braucht es allerdings auch gute Gesetze auf Bundesebene, wie beispielsweise die EU-Lohntransparenzrichtlinie rasch umzusetzen oder die höhere Anrechnung der Karenzzeiten in der Pension“, so Landesfrauenvorsitzende LH-STVin Astrid Eisenkopf anlässlich des internationalen Frauentages, der alljährlich am 8. März begangen wird. 
 
Gerechte Entlohnung und weitere Unterstützung für Frauen – Der burgenländische Weg
Die SPÖ Frauen fordern einmal mehr gerechte Löhne für Frauen. „Die Lohnunterschiede sind in Österreich so hoch wie in kaum einem anderen Land in der europäischen Union und Frauen leisten beinahe um die Hälfte mehr Care-Arbeit als Männer. Arbeit muss zwischen Frauen und Männern gerecht verteilt werden, damit auch für Frauen für eine gute Work-Life-Balance möglich ist. Dank der Einführung des Mindestlohnes im Landesdienst und im landesnahen Bereich konnte die Lücke zwischen dem Einkommen von Männern und Frauen im Burgenland bereits wesentlich geschlossen werden, so geht die Sozialdemokratie im Burgenland aktiv gegen Lohnunterschiede vor. Auch das Anstellungsmodell für pflegende Angehörige hilft den Frauen im Burgenland ebenso weiter so wie der Gratiskindergarten die Vereinbarkeit von Beruf und Familie für Frauen und Männer gleichermaßen erleichtert “, so Landesfrauengeschäftsführerin Sandra Gerdenitsch über die Leuchtturmprojekte im Burgenland.
 
Höhere Anrechnung der Karenzzeiten
Einer der Hauptgründe für geringere Pensionen und Altersarmut ist für viele Frauen die Lücke im Erwerbsleben aufgrund von Karenzzeiten. Karenzzeiten werden zwar für die Pension mit einem „fiktiven Einkommen“ angerechnet, dieses ist aber mit aktuell 2.090 Euro klar zu niedrig. Es braucht daher eine Anpassung an die Lebensrealitäten von Frauen. Das bedeutet eine höhere Anrechnung der Zeiten, die Eltern außerhalb der Erwerbsarbeit verbringen. Dadurch steigen die Pensionen von Frauen, die in Karenz waren. Damit unterstützen wir Frauen aktiv dabei, dass sie eine eigene Pension erreichen können, von der sie gut und selbstbestimmt leben können - unabhängig vom Partnereinkommen. Wenn man sich die Pensionen von Männern und Frauen ansieht, stellt man schnell fest, dass die Frauen um rund 40 % weniger Geld erhalten. Deshalb ist es den SPÖ Frauen auch wichtig, junge Eltern zu ermutigen sich die Karenz zu teilen und sobald als möglich wieder in den Beruf einzusteigen, damit es auch hier zu keinen Lücken kommt. Die ungleiche Verteilung der unbezahlten Sorgearbeit beginnt bereits im Kindesalter, wo Mädchen täglich 23 Minuten mehr Sorgearbeit übernehmen würden als Buben wie die Zeitverwendungsstudie der Statistik Austria zeigt. 
 
Lohntransparenz endlich gewährleisten
Österreichs Frauen verdienen gleichen Lohn für gleiche Arbeit. Das ist auch gesetzlich verankert. Ob dieses Gesetz aber eingehalten wird, kann kaum geprüft werden, denn in Österreich herrscht rund um den Lohn noch immer große Geheimniskrämerei. Daher ist eine verpflichtende Lohntransparenz, nach dem isländischen Vorbild, ein wichtiger Game Changer. Nur so können Gehälter tatsächlich verglichen und ungerechtfertigte Unterschiede bei der Bezahlung von Männern und Frauen aufgedeckt und verhindert werden. Im Juni 2023 trat die EU-Lohntransparenzrichtlinie in Kraft. Diese neue Regelung verpflichtet EU-Unternehmen dazu, Informationen zu den Gehältern so offenzulegen, dass ein Vergleich für die Arbeitnehmer*innen möglich ist. Die SPÖ-Frauen richten eine Forderung an die Bundesregierung, die Richtlinie rasch umzusetzen.
 
Verpflichtende Väterkarenz
„Es gibt noch viel zu tun,“, sind sich die SPÖ Frauen einig, „Jede zweite Frau arbeitet in Österreich Teilzeit und nimmt damit Einbußen beim Gehalt und bei der Pension in Kauf. Väter in Karenz sind in Österreich die Ausnahme. 2 von 100 Männern gehen länger als drei Monate in Karenz. 1 von 100 geht länger als 6 Monate in Väterkarenz. Bei 8 von 10 Paaren geht der Mann überhaupt nicht in Karenz.
 
In Ländern, in denen es eine Verpflichtung zur geteilten Inanspruchnahme für beide Elternteile gibt, ist der Väteranteil rapide gestiegen, hier muss man ansetzen.“ Als Vorzeigeland bezüglich Väterkarenz nennen die SPÖ Frauen Island und die skandinavischen Länder. Jeder Elternteil hat Anspruch auf sechs Monate Karenz, wobei sechs Wochen getauscht werden können. Nimmt ein Elternteil die Zeit nicht in Anspruch, verfällt die Karenz. Mehr als 90 Prozent der Väter gehen in Island in Karenz. Auch bei der Lohntransparenz hat Island die Nase vorne.
 
Echte Frauenpolitik von Bundesregierung gefordert
Abschließend richten die SPÖ Frauen Burgenland und ihre Vorsitzende Astrid Eisenkopf einen Appell in Richtung Bundesregierung: „Österreichweit müssen wir leider einen Rückschritt in der Frauenpolitik verzeichnen, es gibt noch Luft nach oben beispielsweise in den Bereichen Kinderbetreuung, bei der gerechten Verteilung der unbezahlten Arbeit oder bei der Beseitigung der Einkommensunterschiede. Wir Sozialdemokratinnen kämpfen schon immer für die Rechte der Frauen. Wir brauchen endlich wieder eine Frauenpolitik in Österreich, die diesen Namen auch verdient. Das, was die Frauenministerin macht, empfinden wir absolut nicht als ausreichend, einmal mehr lohnt sich auch hier ein Blick in das Burgenland!“
 

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